Warum wir uns Selbstliebe und Selbstfürsorge nicht erst „erarbeiten“ oder „verdienen“ müssen…
Ich liege auf dem Sofa, eine kuschelige Decke wärmt mich. Meine Hände berühren meinen Körper. Ich atme tief durch und spüre, wie wohltuend und heilsam diese Nähe zu mir ist. Das warme Licht, die weiche Decke, der Orangenduft, die Stille lassen mich tief durchatmen. Ich spüre, wie sich mein Nervensystem entspannt. Das Handy ist im Flugmodus.
Früher habe ich mir solche Pausen immer am Ende einer sehr anstrengenden Arbeitswoche gegönnt, oder nur dann, wenn ich wirklich übermüdet war. Das war dann eher eine „Belohnung“ für die „viele Arbeit“. Mein Nervensystem war zu diesem Zeitpunkt meist schon drüber und hatte Probleme sich selbst zu regulieren. Kommt dir das vielleicht bekannt vor?
Wir alle kennen solche Sprichwörter: Wer rastet, der rostet, erst die Arbeit, dann das Vergnügen, ohne Fleiß kein Preis. Wir alle sind mit ihnen aufgewachsen.
Auch bei mir gab es lange Zeit eine unterbewusste Bewertung zum Thema Weiblichkeit und Selbstfürsorge. Meine Urgroßmutter hat ihr Leben lang unglaublich hart gearbeitet. Sie hat den Krieg erlebt. Ihre Schwiegermutter, mit der sie in einem Haus lebte, behandelte sie wie ein Dienstmädchen. Sie hat lange Zeit ihres Lebens versucht, viel zu arbeiten, um zu genügen, um wertvoll zu sein, um sich gesehen und geliebt zu fühlen, sie musste „arbeiten bis zum Umfallen“, „arbeiten UM ZU überleben“.
Dieses Trauma, das meine Urgroßmutter damals erlebt hat, hat natürlich ihre Tochter, meine Mutter, und natürlich auch mich geprägt. Unzählige Konditionierungen sind daraus entstanden. Zum Beispiel: Erst die anderen, dann ich. Wenn es den anderen gut geht, dann geht es mir gut, wenn ich ALLES gebe, dann werde ich geliebt, dann bin ich richtig, dann bin ich sicher. Ich muss etwas LEISTEN, um geliebt und wertvoll zu sein.
Das ist eines der Traumata, die meine Urgroßmutter erlebt hat. Es war eine Erfahrung, die ihren weiblichen Raum und ihre Würde zutiefst verletzt hat. Die Geschichten meiner Urgroßmutter ähneln den Geschichten vieler, vieler Vorfahren und Frauen. Wir wissen, dass solche Informationen von Generation zu Generation weitergegeben werden und sich zum Beispiel in Schnelligkeit, Rastlosigkeit, Selbstaufgabe, immer dienen wollen ausdrücken. Jeder, der systemisch arbeitet oder im Feld lesen kann, weiß, dass die Geschichten der Ahnen in unseren Energie- und Körperfeldern gespeichert sind, oft unglaublich präzise.
So führten mich mein weiblicher Weg und die Integration von Selbstliebe und Selbstfürsorge auch zur Geschichte meiner Ahnin, meiner Urgroßmutter, die nun schon über 20 Jahre tot ist. Ich erinnere mich noch heute an das schöne Segensritual, das ich ihr widmete. In der folgenden Nacht träumte ich von ihr, ich sah sie in meinem wunderschönen Kleid, ihr Haar wehte wild und lockig im Wind.
Liebe Frauen, uns selbst zu lieben, unsere Weiblichkeit zu hüten, zu nähren, zu veredeln, uns einfach zu genießen, ist keine Fleißaufgabe und es braucht keinen Grund dafür. Es ist einfach eine Liebeserklärung an uns selbst. Uns sicher, behütet, gesund und geboren zu fühlen ist unser Geburtsrecht. Wir dürfen uns selbst am nächsten sein.
Würdevolles Frausein
In meinem neuen FRAUENRAUM, den ich Ende Januar eröffnen werde, geht es um diese Liebeserklärung an uns selbst, die die BASIS für alles ist. Es wird um unsere Verbindung zur Quelle gehen, um heiliges weibliches Wissen, um unsere Körperweisheit, um Selbstwirksamkeit und den weiblichen Weg im Business.
Ich freue mich sehr darauf.
Ein Raum für die Frau, mehr Infos demnächst.
Von Herzen
Ulrike